BUND Hochrhein

Der BUND fordert

  • Atomausstieg sofort: Alle Atomanlagen jetzt abschalten!
  • Unnötige Atommülltransporte vermeiden!

Suche nach einem Atomendlager in der Schweiz

BUND: „Atomausstieg Grundbedingung für Endlager – auch in der Schweiz“

Rheinfelden/Stuttgart. Am heutigen Montag hat die Schweiz mit der Festlegung auf den Standort „Nördlich Lägern“ in unmittelbarer Nähe zur Grenze zu Baden-Württemberg als sogenanntes Endlager für hochradioaktiven Atommüll die nächste Etappe ihrer Endlagersuche eingeläutet. Hier soll unterirdisch ein Lager entstehen, in dem die strahlenden und giftigen Überreste aus den Schweizer AKWs für eine Millionen Jahre sicher gelagert werden. Ob der Standort schluss-endlich geeignet ist, wird das weitere Verfahren zeigen.

Sylvia Pilarsky-Grosch, Vorsitzende des BUND Baden-Württemberg kommentiert: „Die Schweiz ist bei der Suche nach einem sogenannten Atommüll-Endlager ei-nen gehörigen Schritt weiter als Deutschland. Doch die wesentliche Grundbe-dingung ist aus Sicht des BUND nicht erfüllt: Die zum Teil uralten Schrottreakto-ren, der älteste Meiler ist seit 1969 in Betrieb, laufen unbegrenzt weiter. Sie pro-duzieren weiter hochradioaktiven Atommüll und stellen ein beständiges Sicher-heitsrisiko für ganz Mitteleuropa dar. Es ist höchste Zeit, dass auch die Schweiz ein Ausstiegsdatum für diese Hochrisikotechnologie festlegt.“

Von der Entscheidung für einen „Endlager“-Standort sind Südbaden und vor al-lem die Bewohner im südlichen Landkreis Waldshut betroffen und müssen mit einer langanhaltenden Gefährdung durch die Anlieferung, Konditionierung und Einlagerung des Atommülls leben. Der BUND Regionalverband Hochrhein be-gleitet das Verfahren zum Finden eines Atommülllagers in der Schweiz sehr kri-tisch und BUND-Vertreter arbeiten in den grenzüberschreitenden Gremien mit. 

Uli Faigle, Geschäftsführer des BUND Hochrhein ergänzt: „Das Gezerre um die Suche nach einem vermeintlich sicheren Endlager für Atommüll zeigt die fatalen Auswirkungen einer verfehlten Energiepolitik. Es ist ein Musterbeispiel für das Verdrängen und Abwälzen der Verantwortung, die sich aus der Nutzung der Kernenergie ergibt, auf künftige Generationen. Wer kann schon die Abklingzeit des strahlenden Atommülls genau datieren und dessen sichere Verwahrung ga-rantieren? Niemand. Künftige Generationen werden die Zeche bezahlen müs-sen, die wir ihnen hinterlassen. Billig ist die Kernenergie nur deshalb, weil die tatsächlichen Kosten ganz andere zu tragen haben. Es ist an der Zeit Alternati-ven zu nutzen. Es ist an der Zeit zu handeln.“

Der BUND sieht keine Alternative zu einer unterirdischen „Endlagerung“. Jeder Staat sollte auf seinem Territorium den Standort auswählen, der über eine Million Jahre den sichersten Einschluss des Atommülls garantiert. Der Prozess der Standortsuche muss transparent, wissenschaftsbasiert, lernend und partizipativ gestaltet werden. Sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland läuft der Pro-zess leider alles andere als gut. In Deutschland steht nun der Atomausstieg in-frage, der die Grundbedingung für die „Endlager“-Suche darstellt.

Die Schweiz hat sich für den Opalinuston als sogenanntes Wirtsgestein für ihr „Endlager“ entschieden. Auch in Deutschland stehen Opalinuston und andere Tonschichten zur Diskussion – neben Salz- und Kristallinformationen.

Weitere Informationen
Im Internet unter www.bund-hochrhein.de unter Atomendlager Schweiz finden Sie Informationen des BUND Hochrhein zu dem Thema.

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Anti Atom Radtour Süd im August 2022

Sechzig Leute formierten als Atom-Warnzeichen. Fotograf Klaus Powrznik

40 RadlerInnen der „ausgestrahlt“-Anti-Atom-Radtour, die am Morgen in Brugg (CH) gestartet waren, überquerten am 30.August kurz nach 12:30 Uhr das Wehr in Dogern (Foto), um nach Zwischenstopps in Beznau, und Leibstadt auf dem Eulenhof Mittagsrast einzulegen. Bevor sie zum Mittagessen gingen, gab es noch Arbeit für sie. Regionale AtomkraftgegnerInnen forderten sie auf, sich mit gelben Schirmen und schwarzen Planen zu einem Strahlenwarnzeichen zu formieren. Am Ende standen rund 60 Personen auf der Wiese hinter dem Sportvereinsheim. Fotograf Klaus Powrznik fing das eindrückliche Warnzeichen vor der Kulisse des AKW Leibstadt ein. Danach gab es die Verpflegung aus dem die Tour begleitenden Küchenfahrzeug. In einer kurzen Ansprache gab es anschließend Informationen zu den Schweizer Atomanlagen. Unteranderem hieß es darin „Wir sind froh, dass wir Euch heute alle bei uns im Atomic Valley begrüßen können. Das ist eine große Unterstützung für uns. Warum Atomic-Valley? Wir leben hier mit einer ziemlich Dichte alter Reaktoren. Die beiden über 50 Jahre alten Reaktor- „Greise“ Beznau 1 (1969) und 2 (1971) habt ihr gesehen, das AKW Leibstadt, das in knapp anderthalb Jahren seinen 40. Geburtstag feiert, liegt direkt vor uns und an manchen Tagen steigt die Dampfwolke des 44 km von hier liegenden AKW Gösgen so hoch in den Himmel, dass wir sie sehen können.
In Würelingen befinden sich das Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle und der Plasma-Ofen zur Verglasung atomaren Mülls. Doch das ist offensichtlich nicht genug: Alle drei möglichen Standorte für das atomare Endlager der Schweiz Zürich Nordost, Nördlich Lägern und Jura Ost liegen genau hier am Hochrhein! Wir sollen das Atomic Valley bleiben - wohl für immer! Das ist bitter“
Am Ende der Ansprache skandierte alle gemeinsam: „Abschalten, Abschalten Abschalten!
Um 14:00 Uhr kamen Landrat Dr. Kistler und der Landtagsabgeordnete Niklas Nüssle (Grüne) um die Tour-Teilnehmer und die Gäste im Garten des Eulenhofs zu begrüßen. Danach folgten Berichte über den Widerstand gegen den Bau des AKW Leibstadt und den Uran-Abbau in Menzenschwand.
 

Die Anti Atom Kundgebung des BUND Hochrhein in Bad Säckingen am 30. August 22 zur Anti Atom Radtour Süd. Foto: BUND Hochrhein

Um 14:30 Uhr brach der Anti-Atom-Rad-Tross auf in Richtung Bad Säckingen. Begleitet wurden sie von Menschen aus der Region, aufmunternder Musik aus dem „ausgestrahlt“-Lastenrad und der Polizei. Mit zwei Motorrädern und einem PKW sicherten sie den Weg für die Radl-Demo.

Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Codman-Anlage in Laufenburg begrüßte der „Trompeter von Säckingen“ die Protest-RadlerInnen auf dem Münsterplatz. Bernhard Biendl, der Radbeauftragte der Stadt Säckingen, sprach ein Grußwort.  Ulrich Faigle, Regionalgeschäftsführer des BUND Hochrhein forderte die Abschaltung aller Atomkraftwerke und hob die Nähe der Schweizer Atomkraftwerke in der Distanz von 25 Kilometer um Bad Säckingen hervor. Die Kundgebung fand auch das Interesse zahlreicher Passanten.

Noch rechtzeitig vor dem abendlichen Gewitter wurde die Flösserhalle in Wallbach erreicht. Dort klang der Abend aus mit Live MusikvonBlondie und Tomawho und Raimund Huber mit dem Akkordeon. Das ganze wurde eindrucksvoll begleitet von einer fulminanten Lightshow aus Blitz und Donner.

Vielen herzlichen Dank an die emsigen Organisatoren des Abschnitts zwischen Dogern und Wallbach im speziellen an Martina Matt.

Atomstrom: Nein danke!

Die Energiewende ist noch lange nicht vollzogen: auch in Deutschland laufen die Atomkraftwerke noch. Tschernobyl und Fukushima haben bewiesen, dass die Atomkraft eine Risikotechnologie ist, die Mensch und Umwelt bedroht.

Gegen die Atomkraft sprechen viele Gründe. Durch die Störfälle in den AKWs wurden große Regionen auf der ganzen Welt belastet. Der Fallout aus dem explodierten Reaktor in Tschernobyl kontaminierte rund 40 Prozent der Gesamtfläche Europas mit dem radioaktiven Isotop Cäsium-137 rund um die Welt. Und die Katastrophe von Fukushima kontaminierte den Pazifischen Ozean.

Gründe genug den eigenen Haushalt atomstromfrei zu machen, zumal Atomstrom-Produktion nicht billig ist,  darum erhöht die Energie Baden-Württemberg (EnBW) stetig den Preis. Eine günstige Alternative ist der BUND-Regionalstrom. Haben Sie Fragen zum Thema? Rufen Sie uns an. Weitere Informationen zur Risikotechnologie finden Sie auch beim BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein.

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