A 98

Der BUND setzt sich dafür ein, dass die Lebensräume für Menschen, Tiere und Pflanzen erhalten bleiben. Zusammenhängende Lebensräume sollen bewahrt werden. Der BUND setzt sich für umweltgerechtere Verkehrskonzepte ein – zum Schutz der Menschen und Natur vor Immissionen.

Kritikpunkte

  • Bau der A 98 massiver Eingriff in Naherholungs- und FFH-Schutzgebiete
  • Landwirtschaftliche Nutzflächen gehen verloren
  • A 98-Bergtrasse mit höchstem Flächenverbrauch
  • Wenig Entlastung der Städte und Gemeinden

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Linienführung und Verkehrsproblematik

Übersichtskarte

Quelle: Regierungspräsidium Freiburg

Der vorgesehene Bau der A 98 zerstört zahlreiche Lebensräume. Eine vorgeschlagene Linienführung  der A 98 greift entlang der Trasse in Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Gebiete und geschützte Biotope ein und zerstört diese. Diese Zerstörung muss vermieden werden. Zudem gehen landwirtschaftliche Nutzflächen mit höchster Bodenqualität verloren. Dabei verbraucht die A 98-Bergtrasse die meisten Flächen. Zudem werden wichtige Erholungswälder höchster Kategorie um Wehr und Bad Säckingen zerschnitten und dadurch ihrer Funktion beraubt. So bedeutet der Bau der A 98 einen massiven Eingriff in Naherholungs- und FFH-Schutzgebiete.

Mit der A 98 als Bergtrasse wird die Verkehrsproblematik in den Städten und Gemeinden am Hochrhein nicht gelöst. Nur 12 – 19 Prozent des Straßenverkehrs am Hochrhein auf der B 34 sind überregional. Der überwiegende Teil des Verkehrs ist regional geprägt und bewegt sich als Ziel- und Quellverkehr zwischen den Städten am Hochrhein und Hotzenwald/Dinkelberg. Dieser wird sich auch künftig hauptsächlich auf den talnahen kürzeren Strecken bewegen. Aufgrund der räumlichen Entfernung von den Orten, den langen Auffahrtswegen zu einer Autobahn am Berg sowie dem überwiegenden örtlichen Verkehr wird sich die Entlastung der Städte und Gemeinden in engen Grenzen halten. Damit wird den Argumenten für den Bau der Autobahn die Grundlage entzogen. Durch den Bau der Autobahn wird nach Meinung des BUND zudem weiterer Verkehr generiert.

Info-Box

Abschnitte

  • Die A 98 wird bei Oberlauchringen auf der B 34 enden. Die Ortsumfahrung Oberlauchringen wird derzeit als Bundesstraße gebaut. Ab dort ist die A 98 auch nicht mehr im Bundesverkehrswegeplan enthalten und damit ist die Diskussion über eine durchgehende A 98 bis München eine reine Phantomdiskussion.
  • Karsau – Wehr
    Seit 2017 im Planfeststellungsverfahren
  • Wehr – Bad Säckingen - Murg
    Vorstellung der Vorzugsvariante für den Abschnitt 6
  • Murg – Laufenburg - Hauenstein
    Ortsumfahrung fertig seit 2012
  • Hauenstein – Tiengen
    Bauabschnitt 1: Hauenstein – Tiengen – derzeit keine Planung
    Bauabschnitt 2: Ortsumfahrung Tiengen –
    Fertig seit 1997
  • Ende der A 98 und Übergang in die Ortsumfahrung von Oberlauchringen

 

Planung seit 1970

Vor mehr als 5 Jahrzehnten in Zeiten des Straßenbauwahns haben die Politiker von einer durchgehenden Autobahn von Paris nach Budapest geträumt. 1970 bestimmte der Bundesverkehrsminister die Linien­führung einer Hochrhein­autobahn von Waidhof bis Jestetten. Seit Mitte der 1980er Jahre hat sich der BUND intensiv mit dieser Autobahn beschäftigt.

Wer auf den bereits fertig gestellten Teilabschnitten der A 98 fährt, wird unter Umständen gar nicht bemerken, dass er auf einer Autobahn unterwegs ist. Der Bau ist nur zweispurig ausgeführt und hat den Charakter einer Bundesstraße mit den entsprechenden Beschränkungen: Pkw max. 100 km/h, Lkw max. 60 km/h Höchstgeschwindigkeit. Weil aber die Planungen für eine vier­spurige Autobahn erfolgen, bedeutet dies, dass ein enormer Flächenverbrauch statt­finden wird.

Der BUND lehnt die A 98 aus folgenden Gründen ab:

  • Parallel zu der geplanten A 98 verläuft auf Schweizer Gebiet mit der N 3 bereits eine vierspurige Autobahn. Die A 98 ist durch die Querspange A 861 an die N 3 angebunden (seit Dezember 2010 durchgehend vierspurig).
  • ­Die A 98 wird bei Oberlauchringen auf der B 34 enden. Die Ortsumfahrung Oberlauchringen wird derzeit als Bundesstraße gebaut. Ab dort ist die A 98 auch nicht mehr im Bundesverkehrswegeplan enthalten und damit ist die Diskussion über eine durchgehende A 98 bis München eine reine Phantomdiskussion.
  • Anfang 2007 hat die Schaffhauser Kantonsregierung klar gemacht, dass eine Klettgau-Autobahn als Fortführung der A 98 auf Schweizer Territorium nicht in Frage kommt und hat Lösungen auf Bundesstraßenniveau angeboten.

Als Maßnahmenpaket fordert der BUND Talvarianten durch den Ausbau der B 34 vorzulegen und eine Lösung des grenzüberschreitenden Güterverkehrs sowie den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs.

Hierzu muss die Hochrheintalbahn elektrifiziert und vollständig zweigleisig ausgebaut werden.

Als weitere Variante ergibt sich die Einbindung der Schweizer A 3, die parallel drei bis fünf Kilometern entfernt verläuft.

Wird auf den Weiterbau der A 98 verzichtet gibt es genügend freiwerdende Mittel für die Verkehrsentlastung am Hochrhein, z.B. durch Tunnel­lösungen von Karsau bis Waldshut, für Einhausungen der B 34 im Bereich Brennet u.a. vernünftige Lösungen.

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