BUND Hochrhein

Atommüll - welches ist tatsächlich die beste Standortregion?

Nun ist in der Schweiz mit der Festlegung auf eine Standortregion als nächster Schritt der konkrete Ort für das Kombi-Atommüll-Endlager festgelegt worden. Dieser soll für hochradioaktiven Atommüll und schwach- und mittelaktiven Atommüll dienen. Der Entscheid fiel auf die Region Nördlich Lägern am Standort Stadel im Gewann Haberstall in der Gemeinde Weyach.  Direkt gegenüber in Sichtweite eines zukünftigen Zugangsbauwerks zum Atommüll - Endlager liegt auf deutscher Seite die Gemeinde Hohentengen am Hochrhein.

Damit wurde die nächste Etappe der Endlagersuche für Atommüll in der Schweiz eingeläutet.

Die Schweiz ist damit bei der Suche nach einem  Atommüll-Endlager einen gehörigen Schritt weiter als Deutschland. Doch die wesentliche Grundbedingung ist aus Sicht des BUND nicht erfüllt: Die zum Teil uralten Schrottreaktoren, der älteste Meiler läuft seit 1969, laufen unbegrenzt weiter. Sie produzieren weiter hochradioaktiven Atommüll und stellen ein beständiges Sicherheitsrisiko für ganz Mitteleuropa dar.

An dem Atommüll-Endlager in Weyach im Kanton Zürich sollen die strahlenden und giftigen Überreste aus den AKWs für Millionen Jahre sicher gelagert werden. Die Entscheidungsfindung bis zum Bau eines atomaren Endlagers erstrecken sich nun über weitere Jahre.

2024 soll die Ausarbeitung und Konkretisierung der Antragsunterlagen  - ausgearbeitet von der NAGRA - vorliegen.  Damit sollen die Rahmenbewilligungsgesuche eingereicht werden. Im Jahr 2028 soll die Gesamtbeurteilung der Vernehmlassung stattfinden. Und im Jahr 2030 ist der Entscheid des Schweizer Bundesrat vorgesehen - der das Ende der Etappe drei bezeichnet. Ab 2045 soll es nach bisherigen Zeitplan zum Start des Bau des Endlagers kommen. Ab 2050 sollen die ersten radioaktiven Abfälle eingelagert werden.

Die Verpackungsanlagen werden sich beim Zwischenlager in Würenlingen befinden.

Die gewählte Standorte befinden sich in Grenznähe. Südbaden – vor allem die Bewohner im südlichen Landkreis Waldshut sind von der Standortentscheidung betroffen und müssen mit einer lang anhaltenden Gefährdungen leben.

Der (BUND) Regionalverband Hochrhein begleitet das Verfahren zum Finden eines Atommülllagers sehr kritisch und fordert den Betrieb der bestehenden Atomkraftwerke zu befristen und einen verbindlichen Ausstiegsplan aus der Atomkraft in der Schweiz zu erarbeiten, da die Hochrhein-Region bereits jetzt die Last einer hohen radioaktiven Gefährdung zu tragen hat:  


•    Unfälle in den grenznahen Regionen wirken sich auch auf Deutschland katastrophal aus.  
•    Auch ein vergleichsweises hohes Schutzniveau nach dem Stand von Wissenschaft und Technik kann diese Risiken nur mindern, nicht aber ausschließen.
•    Wichtig ist es die Schweizer uralt Reaktoren mit einem festen Datum zum Betriebsende abzuschalten, um die Menge von Atommüll zu begrenzen.
•    Vor allem im Betrieb, bei der Gewinnung, Verarbeitung, sowie dem Transport liegen die Gefahren einer atomaren Verschmutzung.
•    Der BUND verlangt ein weiteres transparentes wissenschaftsbasiertes Verfahren zur Auswahl des Endlagers.


Grundsätzlich muss eine sichere Möglichkeit der Endlagerung gefunden werden, um den bisher verursachten Atommüll für Mensch und Umwelt unschädlich zu verwahren. Ob dies bei den langen Einlagerzeiten wirklich gewährleistet, werden kann, ist fraglich. Die Wechselwirkungen zwischen dem Wirtsgestein und den nur langsam abklingenden atomaren Abfällen sind nur schwer abschätzbar. Daraus und durch mögliche Unfälle während des Transports und der Einlagerung selbst entsteht die Gefahr einer radioaktiven Verseuchung, durch die auch Süddeutschland direkt betroffen wäre, denn radioaktive Strahlung interessiert sich bekanntlich nicht für nationale Grenzen.

BUND-Vertreter arbeiten in den grenzüberschreitenden Gremien mit. BUND-intern wird im Schulterschluss mit BUND-Gruppen in Grenznähe die deutsche Bevölkerung auf die Etappen im Finden des Atommülllagers aufmerksam gemacht.

Informationen bekommen Sie bei der BUND-Regionalgeschäftsstelle Hochrhein in Rheinfelden unter bund.hochrhein(at)bund.net .

Kontakt

BUND Hochrhein Regionalgeschäftsstelle


E-Mail schreiben Tel.: 07623-62870

Martina Matt


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