BUND Hochrhein

Wildbienen

Wildbienen

Mauerbiene

Neben den sehr bekannten Honigbienen gibt es  in Deutschland über 550 Bienenarten – den Wildbienen. Diese Wildbienen sind sehr bedeutend für die Bestäubung vieler Pflanzenarten in unsere Landschaft. Da diese Wildbienen weit verbreitet sind  und viele Nischen besetzt haben sie einen wichtigen ökologischen Nutzen für unsere Blütenpflanzen und den Obstbau.  Sie ernähren sich vom Pollen und Nektar und lagern dies für ihre Brut ein. Sie sind nicht domestiziert, wie die Honigbiene. Sie kommen von der Ebene bis in die Hochlagen in unsere Landschaft vor. Je nach Höhenlage kann vom Hochrhein bis in den Höhen des Schwarzwaldes unterschiedliche Arten der Wildbienen entdeckt werden.

Die Wildbienen werden unterschieden in Bienen, die als Einsiedler leben, als Soziale Bienen welche in Gemeinschaften leben, oder die als parasitische Bienen die Brutpflege von anderen Bienenarten übernehmen lassen. Zu den Wildbienen gehören ebenfalls die Hummelarten. Wildbienen werden nach Aussehen und Lebensweise unterscheiden. Dies werden sortiert in die Artengruppen wie zum Beispiel Seiden-, Masken-, Sand-, Furchen-, Mauer-,Holz-, Woll- oder Pelzbienen.

Das Aussehen der fünfhundertfünfzig Wildbienenarten ist sehr unterschiedlich je nach Art und Geschlecht. Es gibt sehr große Wildbienen, wie die Blauschwarze Holzbiene mit bis zu 30mm Größe und auch sehr kleine Arten, wie die Zwerg-Schmalbiene mit 3mm Größe. Nur wenige Spezialisten können die viele Wildbienenarten unterscheiden, die mit Lupe und an speziellen Merkmalen unterscheidbar sind, wie Farbe, Zeichnung und spezielle Lebensraumansprüche. Auch können weibliche und männliche Tiere sehr unterschiedliches Aussehen haben.

Wildbienen können sehr spezielle Lebensräume bewohnen. Dies sind zum Beispiel Lösswände, Sanddünen, Auen, Brachen und Weinberge. Wildbienenarten suchen als Brutkammern für ihre Art spezielle Materialien, wie Holzstämme und Äste, in die Sie Löcher bohren, Stängel der Brombeere oder Königskerze. Andere Arten bevorzugen Schneckenhäuser in die Sie ihre Brut legen, oder auch verschiedene Arten von Böden, wie sandige Böden. Weitere Wildbienenarten nutzen Fressgänge von Käfern und anderen Insekten,  oder auch das Innere von Pflanzengallen. Die Ansprüche an die Nistplätze der Bienen sind sehr vielseitig. Deshalb ist es wichtig diese Strukturen in unsere Landschaft zu erhalten. Unterstützt werden die Wildbienen durch das Anlegen von Wildbienenhäusern. Wichtig ist für alle Wildbienenarten, dass Sie einen trockenen Brutraum finden, der nicht zerstört wird und nicht gestört wird über die Brutzeit hinweg.  

Neben den Nistplätzen muss jedoch auch das Nahrungsangebot für die Wildbienen stimmen. So ist es positiv für den Wildbienenschutz, wenn wilde Ecken mit vielen Blühpflanzen in Gärten, Parks und in der offenen Landschaft freigehalten werden. Hier ernähren sich die Wildbienen und suchen sich Nektar und Pollen. Dies nutzen Sie auch als Nahrungsvorrat für ihre Brut. Von den Wildbienenarten werden alle Lebensräume genutzt die wir in der Landschaft finden können. Dies sind trockenwarme Standorten, frische Standorte aber auch entlang von Gewässern, ebenso wie Hecken, Gebüsche und Wälder.

Blütenpflanzen, die von den Wildbienen genutzt werden sind zum Beispiel an trockenwarmen Standorten zu finden wie: Hornklee, Esparsette, Zaunwicke, Rauer Löwenzahn, Wiesen-Flockenblume, Esparsette, Zaunwicke, Wilde Möhre, Gamander-Ehrenpreis, Kriechender Günzel, , Witwenblume, Tauben Skabiose, Knolliger Hahnenfuß oder die Rundblättrige Glockenblume.

Pflanzen für Wildbienen an Frischen Standorten sind zum Beispiel die Wiesen-Glockenblume, Scharfer Hahnenfuß, Wiesenkerbel, Wiesen-Bärenklau, Wiesen-Pippau, Gewöhnliches Ferkelkraut und das Wiesen-Schaumkraut.

Das Blaukissen, Steinkraut und Gänse-Schöterich eigenen sich hervorragend für einen Steingarten oder für Trockenmauern. Primelgewächse, wie der Punkt-Gilbweiderich eignen sich an heckenrändern oder Staudenbeeten, genauso wie Mannstreu (Doldengewächs) oder  Malven-Arten. Für Tümpelränder empfiehlt sich der Gewöhnliche Blutweiderich. Auch eine ganze Reihe von Korbblütlern bietet Wildbienen eine Nahrungsquelle, zum Beispiel, Wollige Strohblume, Gold-Schafgarbe, Rainfarn, Wegwarte, Färber-Kamille, Schwertalant, Wiesen- Alant, Ruhr-Flohkraut, Ochsenauge und die Rispen-Flockenblume.

Gärtner bieten ebenfalls viele Pflanzen an, die Wildbienen nützlich sind. Da gibt es die Knäuel-Glockenblume, Ranken-Glockenblume, Rundblättrige Glockenblume, Schwertalant, Färberkamille, Felsen-Fetthenne, Scharfer Mauerpfeffer, Wollige Strohblume, Feld-Thymian, Blaukissen, Kugellauch, Wilde Resede, Färber-Resede, Aufrechter Ziest, Deutscher Ziest, Natternkopf, Wegerichblättriger Natternkopf, Wilde Platterbse, Knollen-Platterbse, Muskateller-Salbei.

Wildbienen sind durch den Verlust von Lebens- und Nahrungsplätzen bedroht. 293 der etwa 550 Wildbienenarten in Deutschland sind auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft. Einen großen Einfluß hat die Art der Landbewirtschaftung auf den Erhalt der Lebensräume für die Wildbienen. Durch intensive Düngung und Einsatz von Pestiziden werden viele Pflanzenarten verdrängt und vernichtet, Aber auch eine zu frühe und zu oft durchgeführte Mahd verhindert das ausblühen von Pflanzen sowie die Möglichkeit für Wildbienen dort Nahrung oder Brutraum zu finden. Außerdem werden durch Siedlungs- und Straßenbau viele Lebensräume für die Wildbiene versiegelt und sind unwiederbringlich verloren.  

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