Spinat ist bei vielen Kindern nicht gerade beliebt, da hilft auch die Spinatbegeisterung der Trickfilmfigur Popeye wenig. Doch dem Siegeszug des Gemüses tat das keinen Abbruch. Es wird heute weltweit angebaut und gegessen. Woher es ursprünglich kommt, ist nicht klar – möglicherweise aus dem Orient. Spätestens seit dem 16. Jahrhundert wird Spinat auch in Deutschland angepflanzt.
Anbau und Ernte von Spinat
Spinat ist ein ideales Einstiegsgemüse für Garten-Neulinge. Das Fuchsschwanzgewächs wächst sowohl im Beet als auch in Töpfen auf dem Balkon. „Theoretisch kann die einjährige Pflanze von März bis September gesät werden“, beschreibt Christoph Schramm, Landwirtschaftsreferent beim BUND Baden-Württemberg. „In den Monaten Juni und Juni, wenn es sehr lange hell ist, kann es allerdings sein, dass sie zu schnell blüht und dann bitter schmeckt.“
Schon sechs bis acht Wochen nach der Aussaat können Gärtner*innen die ersten Blätter ernten, indem sie diese etwa zwei bis drei Zentimeter über dem Boden abschneiden. Nehmen sie lediglich die äußeren Blätter und lassen das sogenannte Spinatherz stehen, kann die Pflanze nochmal austreiben. Der Erntezeitpunkt hängt auch von der gewünschten Zubereitungsart ab: Junge, zarte Blättchen eignen sich gut für einen Salat, die älteren, festeren Blätter eher für den klassischen, pürierten Brei.
Frischer Spinat sollte innerhalb von zwei Tagen zubereitet und gekochter Spinat spätestens am nächsten Tag gegessen werden. Für eine längere Aufbewahrung empfiehlt Christoph Schramm, die grünen Blätter zu blanchieren, in Eiswasser abzuschrecken und einzufrieren.
Darf man Spinat aufwärmen?
Seit Generationen hält sich die These, dass Spinat nicht nochmal erhitzt werden darf, weil sich sonst das enthaltene Nitrat zu gesundheitsschädlichem Nitrit umwandele. Tatsächlich stammt diese Erfahrung aus einer Zeit, in der die Menschen Lebensmittel nicht ausreichend kühlen und Bakterien sich dadurch leicht ausbreiten konnten. Diese setzten dann die Umwandlung von Nitrat in Nitrit in Gang. Um das zu vermeiden, sollte übriggebliebener Spinat also schnell abgekühlt und in den Kühlschrank gestellt werden. Vor dem Verzehr sollte er dann erneut gut durcherhitzt werden. Dann steht dem Genuss nichts mehr im Wege.
Spinat: Nährstoff-Paket aus dem Garten
Spinat enthält zwar nicht die Menge an Eisen, die ihm einst zugesprochen wurde, dennoch ist der Stoff in den grünen Blättern gut vertreten. Daneben liefert Spinat viel Magnesium, Kalium sowie Vitamin C, A und E und sorgt damit unter anderem für frische Haut. Die enthaltene Folsäure fördert die Zellteilung.
Achtung: Die große Menge an Oxalsäure im Spinat erschwert es dem Körper, Eisen zu verwerten. Durch kurzes Blanchieren sinkt der Oxalwert und der Körper kann das Eisen besser aufnehmen.
Spinat in der Küche
Wurde Spinat früher vor allem mit einem grünen, pürierten Brei assoziiert, findet er heute mit vielen verschiedenen Zubereitungsarten und Variationen seinen Weg auf unsere Teller. Christoph Schramm rät: „Spinat sollten Sie gründlich waschen. Anschließend können Sie ihn sogar roh in Getränken wie Smoothies trinken oder als Salat essen. Wird er gekocht, sollte das möglichst schonend und nicht zu lange sein, sonst gehen die guten Nährstoffe verloren.“
Köch*innen servieren die frischen Blätter zum Beispiel mit gerösteten Walnüssen und Tomaten als Salat oder reichen sie leicht angedünstet als Beilage. Als Rahmspinat mit Pellkartoffeln und Spiegelei weckt er bei vielen Menschen Erinnerungen an die Kindheit. Weitere beliebte Rezepte sind Nudeln mit frischen Spinatblättern, Spinatknödel, Spinatlasagne oder mit Spinat gefüllte Tortellini.
Spinat findet jedoch nicht nur in der Küche Verwendung, sondern wird auch als Naturfarbe für zum Beispiel Ostereier eingesetzt.
Weitere Ernten im November:
Quitte, Brokkoli, Blumenkohl, Stangensellerie, Rosenkohl