Mit Rechen und Harke gegen Herbstlaub

26. Oktober 2021 | Lebensräume, Nachhaltigkeit, Naturschutz

Kaum fällt das Herbstlaub, ertönen sie in Park und Garten: Laubsauger oder -bläser. Doch die Geräte schaden Umwelt und Gesundheit. Sein Lärm und Schadstoffe stören den Naturhaushalt. Laub besser bis zum Frühjahr liegen lassen.

 (congerdesign/Pixabay)

Kaum fällt das Herbstlaub, ertönen sie in Parks und Gärten: Laubsauger oder -bläser. Doch die Geräte schaden Umwelt und Gesundheit.  Lärm und Schadstoffe stören den Naturhaushalt. Der Schallpegel entspricht mit über 100 Dezibel der Lautstärke eines Presslufthammers. Schon ab einem Lärmpegel von 85 Dezibel kann es bei Dauerbelastungen zu Hörschäden kommen.

„Laubsauger und –bläser mit Verbrennungsmotor stoßen gesundheitsschädliche Abgase wie Kohlenwasserstoffe, Stickoxide und Kohlenmonoxid aus. Auch die Bodenbiologie wird durch Laubsauger gestört“, so die Warnung von Fritz Milert, Umweltschutzreferent des BUND. „Die lauten Ordnungshalter saugen mit den welken Blättern auch Kleintiere wie Spinnen und Insekten auf, häckseln und töten sie. Zudem zerstören sie Pflanzensamen.“

Laubsauger: So laut wie ein Presslufthammer

Da die abgesaugten oder mit einer Luftgeschwindigkeit von bis zu 220 Kilometern pro Stunde weggeblasenen Blätter und Äste nicht mehr auf dem Boden verrotten, wird die Humus- und Nährstoffbildung gehindert. Die am Boden lebenden Kleintiere wie Würmer, Insekten, Spinnen und Kleinsäuger verlieren Nahrung und Lebensraum, der Boden wird seiner Deckschicht beraubt, die ihn vor Austrocknung und bei extremer Kälte schützt.

Der BUND empfiehlt, zu Rechen und Harke zu greifen, die ganz ohne schädliche Emissionen auskommen: „Das welke Laub sollte auf Beete und unter Gehölze verteilt werden, wo es während des Winters langsam verrottet, Boden und Kleintieren als Schutz dient und im Frühjahr als natürlicher Dünger in den Boden eingearbeitet werden kann“, so Mielert.

Laubhaufen Schutz und Nahrung für Marienkäfer, Igel oder Siebenschläfer

Laub im Garten muss nicht gleich beseitigt werden. Laubreste, Reisighaufen und verblühte Blumen sind ein guter Dünger für den Gartenboden. Marienkäfer, Schmetterlingsraupen, Spinnen, Erdkröten, Blindschleichen oder Siebenschläfer nutzen gern große Laubhaufen als Versteck und Überwinterungsquartier. Igel bauen sich gerne unter Laub und Reisig ihr Nest für den Winterschlaf. Wenn Gartenbesitzer*innen mit dem Umschichten von Laubhaufen und Kompost warten bis die Temperaturen im Frühjahr dauerhaft über der Frostgrenze liegen, verschaffen sie potenziellen Bewohnern ein wärmendes Winterquartier.

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