Der Frühling steht vor der Tür – und Frühlingszeit heißt Gartenzeit. Im eigenen Garten, im Kleingarten oder auch auf dem Balkon gibt es viel zu tun. Mit der Planung sollten Sie spätestens jetzt beginnen! Der BUND hat deshalb nützliche Pflanztipps für Sie gesammelt.
Bevor es an die Aussat der Pflanzen geht, müssen die Beete und Balkonkästen vorbereitet werden. Dafür den Boden lockern und alte und neue Wildkräuter herauszupfen. Der Boden sollte feinkrümelig und glatt geharkt sein, bevor neue Pflanzen gesetzt oder ausgesät werden. Verblühte Stängel vom Vorjahr sollten jedoch so lange wie möglich stehen bleiben, denn hier haben vielleicht Insekten überwintert.
Im März ist die ideale Zeit, neue Obstbäume oder Beerensträucher zu pflanzen. In die Pflanzgrube sollte Komposterde hinein. Rund um die frisch gepflanzten Bäume und Sträucher ist eine Mulchdecke hilfreich.
Gemüse pflanzen
Ab April können dann Kartoffeln in die Erde gelegt werden. Dafür eignen sich übrigens auch Kartoffeln aus der Küche, die schon zu keimen begonnen haben. Es können jedoch auch viele weitere Gemüsearten gepflanzt werden. Gärtnereien bieten Kohlrabi, Blumenkohl und Salat an. Säen kann man jetzt zum Beispiel Rettich, Radieschen, Möhren, Mangold, Erbsen und Rote Beete. Wo noch ein bisschen Platz ist, können gut Knoblauchzehen in die Erde gesteckt werden.
Im März und April ist es außerdem Zeit zum Vorziehen von Pflanzen auf der warmen Fensterbank: Sommerblumen, Paprika, Auberginen und Tomaten brauchen viel Sonne und mehr als nur frühlingshafte Temperaturen. Pflanztöpfe lassen sich aus alten Zeitungen oder Kartons ganz leicht selbst basteln und müssen nicht zugekauft werden. Viele Blumensamen wie Ringelblumen, Tagetes, Trichtermalven, Wicken oder Kapuzinerkresse können im April jedoch auch direkt ins Freiland gesät werden.
Balkone bepflanzen
Auch Balkone können jetzt bepflanzt und gepflegt werden. Widerstandsfähige Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch, Kresse, Dill, Rucola und Kümmel können bei den derzeitigen Temperaturen schon im Freien ausgesät werden, Basilikum hingegen mag Wärme. Deswegen sollte damit noch gewartet werden.
Die überwinternden Pflanzen und Kübelpflanzen können umgetopft und zurückgeschnitten werden und dürfen jetzt wieder das Tageslicht genießen. Achtung beim Umpflanzen und Neupflanzen in Balkonkästen! Verzichten Sie auf Torf und kaufen Sie nur torffreie Blumenerde. Ein Großteil aller Jungpflanzen wird auf Torf vorgezogen. Beim Torfabbau verschwinden jedoch einzigartige Ökosysteme und der im Torf gespeicherte Kohlenstoff gelangt als klimaschädliches CO2 in die Atmosphäre.
Egal ob Garten oder Balkon: Chemisch-synthetische Pestizide haben hier nichts zu suchen! Wildkräuter werden gejätet und gegen ungewollte Insekten helfen Nützlinge wie Marienkäfer und Schlupfwespen. Mit pflanzlichen Stärkungsmitteln wie zum Beispiel Brühen oder Jauchen aus Rainfarn, Brennessel, Schachtelhalm, Beinwell oder Schafgarbe helfen Sie Ihren Kulturpflanzen, gesund zu bleiben.
Saatgut kaufen
Achten Sie beim Kauf von Saatgut, einjährigen Blumen, Stauden und Sträuchern immer darauf, dass es einheimische, robuste Sorten sind. Exotische Exemplare oder Pflanzen mit gefüllten Blüten bieten keine Nahrung für blütenbesuchende Insekten.
Viele Zierpflanzen werden in afrikanischen oder lateinamerikanischen Ländern vorgezogen und ihr Transport erzeugt vermeidbare Emissionen. Dort werden zum Teil Pestizide eingesetzt, die in Europa aufgrund ihrer hohen Giftigkeit bereits seit vielen Jahren verboten sind. Die Arbeiter*innen auf den Plantagen und in den Gewächshäusern sind damit einer großen gesundheitlichen Gefahr ausgesetzt. Pflanzen, die während der Aufzucht mit Insektiziden behandelt wurden, können immer noch ein Risiko für heimische Insekten sein, da Nektar und Pollen Rückstände von diesen Giften enthalten können.
Bio-Pflanzen
Die Alternative zu exotischen Pflanzen sind Bio-Zierpflanzen. Diese gibt es von den bekannten Bio-Anbauverbänden Demeter, Bioland, Naturland oder mit dem EU-Biosiegel. Hier wird auf Pestizide, Stauchungsmittel und Torf verzichtet. Verkauft werden Bio-Pflanzen in Naturkostläden, in den deutschlandweit rund 200 Bio-Gärtnereien, auf Märkten oder in Hofläden direkt von den Produzent*innen.
Biologisch gärtnern hilft nicht nur Bienen, sondern fast der gesamten heimischen Insektenvielfalt. Gärten erfüllen so einen doppelten Zweck: Schön anzusehen und nützlich für den Erhalt unserer Biodiversität.