BUND Hochrhein

Stadtbäumen bei Trockenheit durch Gießen helfen

04. Juli 2023

Im Sommer machen Bäume das Leben in der Stadt erträglicher. Doch auch sie leiden bei hohen Temperaturen und ausbleibenden Regen. Was beim Gießen zu beachten ist, erfahren Sie hier.

 (Diana Berg)

Die Temperaturen steigen. In vielen Städten staut sich die Hitze. Das Laub einger Bäume welkt bereits. Unsere Stadtnatur ist in heißen, trockenen Tagen auf genügend Feuchtigkeit angewiesen. Helfen Sie mit!

Trockene Bäume erkennen

Bäume, die stark unter Trockenstress leiden, erkennt man daran, dass sich die Blätter einrollen und vergilben. In letzter Konsequenz werden sie abgeworfen. Im höchsten Wipfel sind die Symptome zuerst sichtbar: Bei anhaltender Trockenheit wird ein Großteil oder gar die ganze Krone durchsichtig. Die Bäume bilden dann nur noch kleinere und sichtbar hellere Blätter aus.

Wie kann ich Stadt- und Alleenbäumen helfen?

Bürger*innen können die Kommunen und Städte beim Gießen in besonders heißen Perioden zeitweise unterstützen. Straßen- und Grünflächenämter sind leider oft personell unterbesetzt und können in Extremsituationen gar nicht alle Bäume versorgen.

  • Wir empfehlen etwa 100 Liter pro Baum in der Woche zu gießen.
  • Dabei ist es besser, diese Menge wöchentlich zu gießen als täglich.
  • Es ist es hilfreich, die Erde um den Baum zuerst langsam anzufeuchten, damit sie das Wasser besser aufnimmt.
  • Gießringe können dabei helfen. Lassen Sie möglichts wenig Wasser an der Oberfläche ablaufen.
  • Am besten wässert man frühmorgens oder spät am Abend, wenn es nicht mehr so heiß ist.
  • Nutzen Sie Regen- und Brauchwasser.
  • Die Angst vor zu vielen Gießen ist unbegründet. Achten Sie dennoch auf Sparsamkeit.
  • Bepflanzen Sie die Baumscheibe! Viele Kommunen erlauben die private Bepflanzung des sichtbaren Teils der Pflanzgrube. In der Regel ist jedoch eine gesonderte Genehmigung notwendig. Es ist darauf zu achten, dass die Baumwurzeln nicht verletzt werden, wenn man den Bereich unmittelbar um den Stamm pflegt.

Vorteile von Stadtbäumen

  • Kühlung: Bäume haben in der Stadt eine große Auswirkung auf das Mikroklima. Sie beeinflussen durch Verdunstung die Umgebungstemperatur und spenden außerdem Schatten.
  • Staubfänger: Bäume senken die Staubbelastung, indem sie schwebende Bakterien, Sporen, aber auch Feinstäube filtern.
  • CO2-Fresser: Bäume und Sträucher wandeln Kohlenstoffdioxid in Sauerstoff um und wirken so positiv auf das Klima.
  • Lebensraum: Bäume sind Heimat für Eichhörnchen, Grünspecht, aber auch vieler Insekten.
  • Bodenverbesserer: Sie durchlüften mit ihren Wurzeln den Boden und binden Nährstoffe.
  • Wasserspeicher: Aufgrund der starken Bodenversiegelung in der Stadt kann Regen nicht mehr ausreichend versickern. Ein Baum kann wie ein Schwamm kurzfristig Niederschlag aufnehmen und dem entgegenwirken. 
  • Gut für die Seele: Bäume verbessern die Gesundheit von Menschen messbar, in dem sie zum Verweilen und Erholen einladen.

Auf zusätzliche Wasserversorgung angewiesen

Stadtbäume sind einer Vielzahl von Belastungen ausgesetzt, wie

  • Hitze,
  • Verkehr,
  • Wassermangel
  • Nährstoffarmut.

Oft kommen Stadt- und Alleenbäume sehr schlecht an Wasser und Nährstoffe heran. Ein Problem ist die hohe Verdichtung des Bodens. Sinkendes Grundwasser setzt jungen Bäumen zu. Gerade sie sind deswegen auf zusätzliche Wasserversorgung angewiesen.

Wie kann ich etwas in meiner Gemeinde bewirken?

Der Erhalt von Straßen- und Parkbäumen durch Städte und Kommunen ist eine der wichtigsten Anpassungsmaßnahmen an die Klimaerwärmung. Neben der Nothilfe empfiehlt es sich auch direkte Verbesserungsvorschläge für den langfristigen Schutz grüner Infrastruktur direkt an Abgeordnete, Bürgermeister*innen und Stadträt*innen zu schicken. Machen Sie vor Ort klar, das eine aktive Pflege sich auch wunderbar mit anderen Maßnahmen zum Klimaschutz verbinden lassen kann:

  • die Entsiegelung von Wegen und Plätzen, um mehr Wasser im Boden zu speichern,
  • die Vergrößerung von Baumscheiben und Grünstreifen, um Bäumen mehr Raum zu geben,
  • und die dauerhafte Bepflanzung mit geeigneten heimischen Bodenbedeckern, die den Boden vor Verdunstung schützen und Insekten Futter und Heimat bieten. 

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