Die Advents- und Weihnachtszeit ist da: Bis Heiligabend ist noch viel zu tun: Kekse backen, Weihnachtsbaum kaufen und schmücken, Weihnachtsessen zubereiten und vieles mehr. Oft kommt es zu hohem Stromverbrauch und Umweltverschmutzung durch Lichterketten, Bergen an Verpackungsmüll und unökologischen Weihnachtsbäumen. Doch das alles geht auch umweltfreundlich. Der BUND hat Tipps für eine ökologischere Weihnacht. Teil 1 mit Tipps zu Weihnachtsbaum, Gebäck und selbst gemachten Weihnachtsgeschenken gibt es hier.
► Tipp 5 – Weihnachts-Menü: festlich vegetarisch schlemmen
Was wäre der Advent und Weinachten ohne die vielen süßen und deftigen Leckereien, die auf den Tisch kommen? Für ein festliches Weihnachtsessen müssen wir aber nicht immer Fisch und Fleisch auftischen. Vor allem Rind, Schwein oder Geflügel sind klimaschädliche Lebensmittel. Im besten Fall besteht das weihnachtliche Festmahl zudem aus regionalen und saisonalen Zutaten.
Eine Welt mit weniger Fleisch
Eine vegetarische Ernährung hätte viele positive Effekte für die Umwelt. Wenn sich alle Menschen weltweit vegetarisch ernähren würden, gingen die landwirtschaftlichen Treibhausgas-Emissionen um 75 Prozent zurück. Denn Nutztiere stoßen Methan und Lachgas aus, die schädlich für die Umwelt sind. Für die Tierfutter-Produktion werden sehr viele Flächen verbraucht. Weniger Tierfutter-Produktion bedeutet daher auch mehr Nahrung für Menschen und im Idealfall weniger Hunger. Eine vegetarische Ernährung ist auch gesünder für uns selbst. Denn tierische Fette enthalten sehr viel Cholesterin. Weniger Fleisch-Anbau führten auch zu weniger Belastung der Natur durch Gülle und Medikamenten-Einsatz.
Inspiration für vegetarische Speisen
Es gibt viele einfache vegetarische oder vegane Rezepte, mit denen man die traditionellen Weihnachts-Gerichte überhaupt nicht vermisst.
- Ideen für nachhaltigere Vorspeisen sind Maronen-, Rosenkohl- oder Schwarzwurzel-Suppe. Leckere Salate könnten sein: Rotkohlsalat, Fenchel-Orangen-Salat oder Feldsalat an Schwarzwurzel mit Sesamöl.
- Als leckere vegetarische Hauptspeisen bieten sich an: vegetarische Kohlrouladen, Risotto mit Pilzen oder Chicorée mit Weißweinsauce mit Kräuterseitlingen und Dillkartoffeln. Als vegane Variante: vegane Kürbis-Gnocchi oder vegane Schnitzel aus Sellerie oder aus Kohlrabi.
- Einfache köstliche und vegetarische und vegane Desserts-Varianten sind: Bratapfel, Lebkuchen-Parfait mit Pflaumenmus oder vegane Schoko-Mousse oder vegane Apfelküchlein.
Wenn Weihnachtsgans, dann am besten artgerecht, regional und bio
Wenn aus Tradition doch eine Weihnachtsgans aufgetischt wird, dann sollten Verbraucher*innen am besten auf eine regionale, artgerechte und ökologische Herkunft des Geflügels achten. Bio- und Neuland-Siegel versichern, dass die Gänse nur im Notfall Medikamente wie Antibiotika verabreicht bekommen haben. Auch gentechnisch verändertes Futter ist bei diesen Labels verboten und Auslauf für die Tiere garantiert.
Mehr Informationen:
- Massentierhaltung BUND
- Welt ohne Fleisch, Quarks
- Rezepte: Weihnachtsessen: Einfache Rezepte, Utopia
- Kontakt für Rückfragen: Christoph Schramm, Landwirtschaftsreferent des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg e. V., christoph.schramm(at)bund.net, 0711 620306-12
► Tipp 6 – Zu Weihnachten natürlich schmücken
Ob am Weihnachtsbaum oder rund ums Haus – zur Adventszeit soll es weihnachtlich und gemütlich aussehen. Besser als silberbeschichtete Christbaumkugeln, mit Acryl glasierte Schneemänner oder Lametta aus Stanniol sind natürliche und recycelbare Materialien.
Kleine Äpfel aus dem heimischen ökologischen Anbau und selbstgebackene Bio-Lebkuchen sind schöne ökologische Verzierung am Adventskranz. Christbaumkugeln aus mundgeblasenem Glas oder aus Pappe ebenso. Zur Not können diese auch im Glas- oder Papier-Container entsorgt werden. Auch selbst gebastelte Figuren aus natürlichen Materialien wie Stroh, Tannenzapfen, Nussschalen, Holz oder Bienenwachs schonen die Umwelt und sorgen für eine besinnliche Atmosphäre.
Verzichtet werden sollte auf jeden Fall auf Schnee-, Gold-, Kupfer- oder Silbersprays und Lametta. Sie können schädliche Substanzen enthalten. Als Schneeersatz eignen sich kleine Kugeln aus sauerstoffgebleichter Watte, die man dann auf Garn aufzieht. Statt glänzender Bindfäden, die das Schwermetall Kupfer enthalten, besser Stoffbänder oder Garn aus Bast benutzen.
Noch ein Tipp: Dekorationen und Verpackungen so oft wie möglich verwenden. Denn viele Materialien können nächste Weihnachten oder zum Basteln genutzt werden und müssen nicht gleich im Müll landen.
Mehr Informationen
- Abfallvermeidung und -verwertung
- Kontakt für Rückfragen: Angela Koch, Referentin für Öffentlichkeits- und Pressearbeit, BUND Baden-Württemberg, angela.koch(at)bund.net, 0711 620306-17
► Tipp 7 – Weihnachtsbeleuchtung: weniger ist mehr
Millionen Menschen bringen in der Adventszeit ihre Wohnungen, Gärten und Balkone zum Leuchten. So schön die winterlichen Lichtspiele auch sind, sie verschwenden oft jede Menge Strom: Dem Energieunternehmen Lichtblick zufolge wird mit Weihnachtsbeleuchtung deutschlandweit genauso viel Strom verbraucht wie in einer Stadt mit 208.000 Einwohnern –in einem ganzen Jahr.
Insbesondere Glühlämpchen, die laut Lichtblick noch 23 Prozent der Lämpchen ausmachen, lassen die Stromrechnung in die Höhe schnellen und tragen mit ihrem hohen Energieverbrauch auch zum Klimawandel bei. Wir empfehlen daher: Wenn schon Weihnachtsbeleuchtung, dann besser umstellen auf Leuchtdioden (LED). LED-Modelle halten nicht nur wesentlich länger, sie verbrauchen auch bis zu 90 Prozent weniger Strom. Grundsätzlich sollte die weihnachtliche Deko nicht permanent brennen, sondern nur bedarfsgerecht eingeschaltet werden. Zeitschaltuhren gibt es im Handel bereits für weniger als zehn Euro.
Davon profitieren neben Anwohner*innen auch nachtaktive Tiere: Künstliches Licht suggeriert Tieren einen verlängerten Tag oder gar Sommer. Dies kann verheerende Folgen haben. So gilt auch – und vielleicht besonders – zu Weihnachten: Weniger ist mehr.
- Kontakt für Rückfragen: Fritz Mielert, Referent für Umweltschutz, fritz.mielerst(at)bund.net; 0711 620 306 - 16