BUND Hochrhein

Modellbetrieb Biodiversität Hof Sutter

29. Juli 2021 | Erlebnisprogramm

Bei der ersten Veranstaltung des diesjährigen BUND Schwerpunktes „Biodiversität, Naturschutz und Landwirtschaft“ interessierten sich rund 25 Personen für den Hof Sutter in Kandern-Holzen.

Maisfeld mit Bohnen und Kapuzinerkresse  (Lukas Sutter)

Bei der ersten Veranstaltung des diesjährigen BUND Schwerpunktes „Biodiversität, Naturschutz und Landwirtschaft“ interessierten sich rund 25 Personen für den Hof Sutter in Kandern-Holzen.

Der Modellbetrieb erprobt im Rahmen eines Projektes des Regierungspräsidiums Freiburg (RPF) Maßnahmen zur Verbesserung der Biodiversität und zur Verringerung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln in einem Ackerbaubetrieb. „Die Landwirtschaft in unserer Region trägt eine wesentliche Rolle zur Stärkung der Biodiversität bei“ war eine der Aussagen von Hr. Mastel vom RPF, der das Projekt wesentlich mit aufgebaut hat.

Dieter und Lukas Sutter bewirtschaften insgesamt rund 125 Hektar Acker- und Grünland sowie Sonderkulturen. Sie halten zudem Fleckvieh. Ihre Produkte vermarkten sie teils direkt über ihren Hofladen sowie auf dem Markt. Bei einem Rundgang um den Hof wurden die verschiedenen Maßnahmen für mehr Biodiversität vorgestellt: Blühstreifen aus unterschiedlichen Blühsaatmischungen entlang der Felder und Mais-Felder in denen zusätzlich Bohnen, Sonnenblumen und Kapuzinerkresse gesät wird. Dies bewirkt eine Bodendeckung, mehr Stickstoff im Boden und Nektarquellen für Insekten. Besonders lang blühende Zwischenfrüchte, Blühsaaten in den Rebgassen und die Vielfalt der angebauten Kulturen, die neben den Insekten auch Wildtieren eine Nahrungs- und Rückzugsmöglichkeiten bieten, sind ein vorzeigbares Spektrum an Maßnahmen.

Um mit der Bevölkerung ein Stück näher zu kommen und die Leute, die kein Garten haben aber etwas Gutes für die Insekten machen wollen, bietet die Familie Sutter eine Blühpatenschaft. „Die Resonanz ist sehr groß und wir wollen gerne ein Fest organisieren und die Leute kennen lernen, die das unterstützen. Im Moment werden sie per Newsletter über den Fortschritt auf dem Laufenden gehalten. Bis jetzt haben wir 72 Patenschaften, wir wollen einen Hektar erreichen!“ ist sich Josephine Hardt, Lebensgefährtin von Sutter sicher. Neben dieser Blumenwiese werden sehr bald Bienenstöcke aufgestellt. Für die Wildbienen werden z.B. Sandhügel gebaut. „Das Interesse in der Bevölkerung ist spürbar, wir hoffen dass auch seitens der Landwirt das Nachahmen bald zu sehen sein wird“ wünscht sich Sutter.

Die Veranstaltungsreihe des BUND gibt es jährlich mit einem bestimmten Thema. Der diesjährige Schwerpunkt ist ein Dreiklang von Biodiversität, Naturschutz und Landwirtschaft. Aus den Diskussionen des Volksbegehrens “Rettet die Bienen” resultierte das sogenannte Gesetz zur Stärkung der Biodiversität, welches gemeinsam mit vielen Akteuren im Bereich Naturschutz und Landwirtschaft erarbeitet wurde. „Wir möchten mit unserer Veranstaltungsreihe die Protagonisten zusammen bringen“ erläutert Amandine Tupin vom BUND Hochrhein und lädt alle Interessierten herzlich ein die Veranstaltungen zu besuchen.

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