BUND Hochrhein

Die Salamanderpest

07. März 2022 | Amphibienschutz

++ Meldung des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) ++

Feuersalamander in Gefahr  (BUND BW)

Mit beiliegendem Flyer macht das Bundesamt für Naturschutz (BfN) auf eine Gefahr für den in Baden-Württemberg größten heimischen Schwanzlurch, den Feuersalamander (Salamadra salamandra), aufmerksam. Die „Salamanderpest“, kurz Bsal (Batrachochytrium salamandrivorans), ist eine sich in Europa ausbreitende Pilz-Infektionskrankheit bei Schwanzlurchen, ursprünglich festgestellt beim Feuersalamander. Der sogenannte „Salamanderfresser-Pilz“ befällt die Haut der Tiere, die hierdurch in ihren zahlreichen Funktionen (Wasserhaushalt, Thermoregulation, Abwehr von weite-ren Krankheitserregern) stark beeinträchtigt wird. Befallene Feuersalamander sterben meist innerhalb von 14 Tagen. Insbesondere beim Feuersalamander, der besonders empfindlich auf die Hautschädigungen durch den Erreger reagiert, konnten an mehre-ren Standorten lokale Massensterben beobachtet werden.
Der Pilz Bsal bildet sehr beständige Dauersporen, die lange Zeit ohne Wirt überleben können. Ein Verschleppen des Erregers durch anhaftende Walderde, z. B. an Forst-geräten, PKW und den Schuhsohlen von Waldarbeitenden, Wandernden und Spa-ziergehenden, erscheint wahrscheinlich. Daher können insbesondere Feldherpetolo-gen, Forstpersonal und Naturschützerinnen und Naturschützer, die sich gezielt in den Lebensräumen aufhalten, den Pilz unbeabsichtigt weiterverbreiten.
Die Desinfektion von Geräten, Schuhen und Fahrzeugen nach jedem Geländeeinsatz kann dazu beitragen, die weitere Ausbreitung des Erregers zu minimieren.
Aus Baden-Württemberg gibt es aktuell zwar noch keine bestätigten Nachweise. Es ist jedoch davon auszugehen, dass diese Gefahr auch hierzulande den Artenschutz vor große Herausforderungen stellen wird.

Vor diesem Hintergrund bitten wir Sie, den angehängten Flyer möglichst weit zu streuen.
Auffällige Totfunde von Salamandern oder solchen mit Krankheitssymptomen bitten wir wenn möglich mit Foto zu melden. Verdächtiger Totfunde können hier gemeldet werden.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

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