BUND Ortsverband Jestetten
Treffen der Ortsgruppe
Jeden Mittwoch im Cafe Central in Jestetten um 20 Uhr,
Infos erfragen bei Andreas Merk.
Projekt "Insektenweide - Blühpatenschaft"
Die Aktion wird auch im laufenden Jahr 2023 weitergeführt
Im Frühjahr 2020 startete die BUND Ortsgruppe Jestetten in Kooperation mit den hiesigen Landwirten Robert und Nico Binkert das Projekt Blühstreifen-Insektenweide. Dazu stellen die Landwirte eine etwa 1 Hektar große Fläche ihres Ackerlandes für die Aussaat einer insektenfreundlichen Blühmischung zur Verfügung. Diese Blühflächen befinden sich in Altenburg unterhalb der „Schanz“ am Weg zum Waldfestplatz sowie in Jestetten oberhalb des „Bernersees“ beim Wegkreuz. Die Flächen stehen das ganze Jahr zur Verfügung, werden weder gedüngt noch mit Pflanzenschutzmitteln behandelt. Die BUND-Ortsgruppe ersetzt den Landwirten einen Teil des entstehenden Erwerbsausfalls aus Eigenmitteln und hofft nun auf Spenden aus der Bevölkerung, um das Projekt auch in den nächsten Jahren weiterführen zu können.
Jeder kann mithelfen - Blühpate / Blühpatin werden!
Damit die Bienenweiden auch im nächsten Jahr erneut blühen werden, hoffen wir auf Spender und Spenderinnen, die das Projekt als "Blühpate / Blühpatin" unterstützen.
Mit nur 20€ wird 1 Ar Blühfläche pro Jahr finanziert, mindestens 100 Ar sind das jährliche Ziel.
Übrigens: Ihre Spende ist steuerlich absetzbar, sie erhalten von uns eine entsprechende Spendenbescheinigung.
Wenn Sie unser Blühpatenschaft-Projekt unterstützen wollen, kontaktieren Sie uns per E-Mail
bund.jestetten(at)bund.net
Das Projekt Streuobstwiese „Jestetterli“ stellt einen weiteren Schwerpunkt in der Arbeit der Ortsgruppe dar. Ziel ist es, für die Erhaltung der letzten Streuobstwiesen in Jestetten zu sorgen. Namensgeber für das Projekt ist der „Jestetterli-Apfel“, eine alte Sorte aus der Region, die z.B. in der Schweiz als sehr erhaltenswert gilt.
Auf Grund von persönlichen Kontakten zu einigen Grundeigentümer:innen entschied sich die BUND Gruppe vor gut 10 Jahren dazu, die Realisierung des Projektes im Gewann „Rothen“ zu beginnen. Hier ist eine Vielzahl von "Handtuchgrundstücken" vorhanden. In früheren Zeiten nutzten die Eigentümer:innen die Hanggrundstücke als Wiese und Anbaufläche für Obstbäume. In den letzten Jahrzehnten fand aber keine nachhaltige Bewirtschaftung mehr statt. Alte Bäume wurden nicht mehr ersetzt. Langfristig bestand die Gefahr, dass eines Tages alle Obstbäume verschwunden sein würden und die Grundstücke entweder verwildert oder landwirtschaftlich intensiv genutzt werden würden.
Die BUND Gruppe konnte ein erstes Grundstück im „Rothen“ mit einer Fläche von ca. 30 Ar langfristig in Pacht nehmen. Danach begannen die Mitglieder, das Grundstück für die Bepflanzung vorzubereiten. Parallel dazu trugen sie das Thema schrittweise in die Öffentlichkeit und erfuhren dabei eine sehr positive Resonanz. Die örtliche Sparkasse z.B. unterstützte das Projekt mit einer namhaften Geldspende. Weiterhin fanden sich „Baumpat:innen“ für die Finanzierung der ersten 21 Obstbäume, deren Pflanzung mit zahlreichen freiwilligen Helfer:innen aus dem Ort stattfand.
In den folgenden Monaten wurde die Fläche schrittweise aufgewertet. Zum Beispiel dadurch, dass ein Insektenhotel eingerichtet wurde und der vorhandene Weidezaun ergänzt wurde. Im darauf folgenden Sommer finanzierte die Ortsgruppe das Material für den Bau von 20 Nistkästen, die die örtliche „Schule an der Rheinschleife“ in einer Projektwoche anfertigte. Anschließend wurden die Nistkästen an verschiedenen alten Obstbäumen im „Rothen“ durch Mitglieder der BUND Gruppe und Vertreter:innen der Schule befestigt. In der Folge war es möglich, ein Nachbargrundstück zur frisch bepflanzten Fläche mit ca. 20 Ar langfristig hinzuzupachten. Auf dieser neuen Fläche stehen nur noch wenige alte Bäume, sodass es dringend geboten war, den Bestand wieder zu ergänzen.
Für die Mithilfe bei der Umsetzung dieser Maßnahme konnte die Ortsgruppe die Realschule Jestetten gewinnen. Deren Schüler:innen sammelten Spenden für die Deutsche Umwelthilfe. Daraus erwuchs der Schule ein stattlicher Betrag für eigene Umweltprojekte. Da die Bepflanzung des erwähnten Grundstücks anstand, war man sich schnell einig, das Geld für diesen Zweck zu verwenden. So fand zusammen mit Schüler:innen, Eltern sowie Lehrer:innen der Realschule Jestetten eine Pflanzaktion für 12 neue Obstbäume statt.
Das Projekt „Jestetterli“ hatte inzwischen durch regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit in Jestetten und Umgebung einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt.
Nachdem diese Pachtflächen einige Jahre lang durch Schafbeweidung gepflegt werden konnten, müssen die Wiese nun einmal jährlich maschinell gemäht werden. Sofern sich ein/e Abnehmer:in findet, wird das Gras geheut oder der Grünkompostierung zugeführt.
Abschließend ist noch festzuhalten, dass die Maßnahme inzwischen Bestandteil des Interreg IV-Projektes „Obstgärten“ ist. Dieses grenzüberschreitende deutsch-schweizerische Projekt hat u.a. zum Ziel, die Situation für die Population von Gartenrotschwanz, Steinkauz, Wiedehopf und Wendehals zu verbessern. (AMi)